Sichelschmiede

Werkstatt für Friedensarbeit in der Kyritz-Ruppiner Heide



Pressespiegel

Artikel im Ruppiner Anzeiger, 2.10.2009

Bombodrom: Töne werden moderater

Bundeswehr bei Ideenwerkstatt in Menz

Von Tilman Trebs
OSTPRIGNITZ-RUPPIN - In der zuletzt hitzig geführten Debatte um die Zukunft der Kyritz-Ruppiner Heide suchen Bundeswehr und Bombodrom-Gegner zunehmend das Gespräch. Der Wittstocker Standortkommandant, Oberstleutnant Thomas Hering, wurde für kommenden Donnerstag, 8. Oktober, zu einer Ideenwerkstatt für die Entwicklung des naturnahen Tourismus im Umfeld der Heide eingeladen. Die Veranstaltung findet ab 14 Uhr in der Regionalwerkstatt Stechlin in Menz statt. "Wir wollen den Status quo aufheben und darüber reden, wie wir gemeinsam mit der Bundeswehr bei der Entwicklung der Heide vorankommen können", sagte Pro-Heide-Vorsitzender Jens-Peter Golde. Die Unternehmervereinigung gehört zu den Veranstaltern der Werkstatt.

Thomas Hering sagte, er nehme die Einladung gern an. Es sei sinnvoller, direkt miteinander ins Gespräch zu kommen, als die jeweiligen Standpunkte nur über die Medien zu kommunizieren. In Menz will er unter anderem über die Munitionsbelastung und über Renaturierungsprojekte informieren. Außerdem will er die Flyer vorstellen, mit denen Touristen vor dem Betreten des Geländes gewarnt werden sollen.

Erst am Dienstag hatte Hering zudem Mitglieder der Berliner Friedenswerkstatt Sichelschmiede und weitere Vertreter der Friedensbewegung über das Gelände geführt. Beide Seiten machten hinterher zwar deutlich, dass sie in grundsätzlichen und in Detailfragen immer noch unterschiedlicher Meinung seien. Es gab aber auch versöhnlichen Töne. So lobte die Besuchergruppe, "dass der Standortkommandant ernsthafte Anstrengungen unternehmen will, um wenigstens in Teilbereichen des Geländes den Aufwuchs von Büschen und Bäumen zu Lasten der Heide zu stoppen". Gleichzeitig wurde aber auch kritisiert, dass die Bundeswehr in den vergangenen 15 Jahren auf dem Platz nichts gegen den Rückgang der Heide und für die Räumung der Altlasten der Heide unternommen hat. "Es ärgert mich kolossal, dass die Bundesregierung die Freigabe von Geldern hierfür an die Möglichkeit zur militärischen Nutzung knüpft", sagte der frühere Konversionsbeauftragte der Landesregierung, Roland Vogt, der an dem Termin teilnahm. "Es geht schließlich um Leib und Leben von Menschen in ehemaligen Militärregionen. Dafür müssen die erforderlichen Millionenbeträge endlich zur Verfügung gestellt werden."